Aktuelle Arbeitsmarktthemen

Das ifo Institut befragt im Auftrag von Randstad Deutschland regelmäßig mehr als 600 Personalleiter in Deutschland. Wie entwickelt sich die Nutzung von Flexibilisierungsinstrumenten wie etwa der Zeitarbeit? Zudem werden in wechselnden Sonderfragen aktuelle arbeitsmarktrelevante Fragestellungen untersucht. Die Sonderfragen im zweiten Quartal 2024 drehen sich um das Thema 4-Tage-Woche sowie gesetzliche Anreize zur Einstellung ausländischer Fachkräfte.

Berichtsband Q2 2024

Der aktuelle Berichtsband zur Randstad ifo Personalleiter-Befragung zum Download.

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Themen Q2 2024

4-Tage-Woche nur bei wenigen Firmen im Einsatz oder geplant

Wie viele Unternehmen planen eine Einführung der 4-Tage-Woche? Und wie schätzen sie diese insgesamt ein? Etwas mehr als 11 % der Betriebe geben an, dass die 4-Tage-Woche bei ihnen bereits im Einsatz ist. Nur 2 % planen derzeit eine Einführung. Während in ungefähr einem Fünftel der Firmen über eine Einführung diskutiert wird, ist die verkürzte Arbeitswoche für 38 %, und damit den größten Anteil der Unternehmen, aktuell kein Thema. In knapp einem Drittel der Betriebe ist die 4-Tage-Woche nicht möglich.

Im Schnitt überwiegen die Bedenken gegenüber der 4-Tage-Woche. Positive Effekte werden nur von wenigen Personalleitern erwartet. Während 35 % Vorteile aufgrund einer erhöhten Mitarbeiterbindung und 32 % wegen erhöhter Motivation der Mitarbeitenden sehen, sorgen sich 59 % der Befragten, dass für die Einführung mehr Personal notwendig wäre. Für 52 % geht eine 4-Tage-Woche mit erhöhtem Organisationsaufwand, für 40 % mit einem gesamtwirtschaftlichen Wohlstandsverlust einher.

Stundenreduktion geht zumeist mit Gehaltsreduktion einher – Verschärfung des Arbeits- und Fachkräftemangels durch 4-Tage-Woche befürchtet

Welches Modell nutzen die Unternehmen, in denen die 4-Tage-Woche bereits im Einsatz oder geplant ist? Ein Wechsel bei vollem Gehalt kommt nur für die wenigsten in Frage: Knapp die Hälfte der Betriebe gibt eine Stundenreduktion bei weniger Gehalt an. 43 % verteilen Vollzeitstellen auf vier, statt auf fünf Tage. Nur ungefähr ein Zehntel der Firmen reduziert die Stunden bei gleichem Gehalt. Und der Branchenvergleich zeigt, dass Handelsunternehmen häufiger bereit sind, eine Stundenreduktion bei gleichem Gehalt anzubieten (19 %). Eine Aufteilung von Vollzeit auf vier, statt auf fünf Tage können sich mit 51 % am häufigsten Dienstleistungsunternehmen vorstellen. 

Insgesamt erwartet die Mehrheit der Befragten (61 %) bei Einführung einer 4-Tage-Woche eine Verschärfung des Fachkräftemangels. Nur 23 % glauben, dass positive Aspekte wie die Attraktivität für Bewerber überwiegen. Weitere 16 % sehen keine Auswirkungen.

Einstellung ausländischer Fachkräfte nach wie vor mit Hindernissen behaftet

Personalleiter wurden im Rahmen der Befragung auch zur Anwerbung ausländischer Fachkräfte befragt. Viele der Unternehmen sehen bürokratische Hindernisse, die der Einstellung ausländischer Fachkräfte im Weg stehen – trotz Job-Turbo und Fachkräfteeinwanderungsgesetz. Fast jedes dritte Unternehmen findet die derzeitige Beschäftigungshürden nach wie vor zu hoch. 28 % monieren lange Visumsanträge, während für etwa jedes vierte Unternehmen die Maßnahmen nicht die eigentlichen Probleme adressieren. Insbesondere Industrieunternehmen fühlen sich in diesem Zusammenhang bürokratischen Hindernissen ausgesetzt (54 %). Mehr ausländische Fachkräfte aufgrund der neuen Gesetzeslage einzustellen, planen aktuell 17 % der Unternehmen – am häufigsten in der Industrie.

Weitere Studien

Randstad beteiligt sich neben der Personalleiterbefragung und dem Arbeitsbarometer noch an weiteren Studien. 

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